ZITRONENWASSER

Zitronenwasser
Foto: Katja Mathes
Zitronenwasser
Foto: Katja Mathes

Zitronenwasser - dein erfrischender Start in den Tag

Morgens ein Glas frisches Zitronenwasser – diese simple Routine kann dein Wohlbefinden in den Wechseljahren spürbar verbessern. Es ist mehr als nur ein Trend: Zitronenwasser ist ein sanftes, natürliches Ritual, das deinen Körper von innen heraus unterstützt, den Stoffwechsel ankurbelt und dich mit wertvollem Vitamin C versorgt.

Das Beste daran? Du brauchst nur 5 Minuten, zwei Zutaten und keine besonderen Kochkünste. Der frische, zitronige Geschmack weckt deine Sinne, während die wertvollen Inhaltsstoffe still im Hintergrund arbeiten – für mehr Energie, bessere Verdauung und ein gestärktes Immunsystem.

Ob du es als Morgenritual liebst oder einfach eine gesunde Alternative zu Kaffee suchst – Zitronenwasser ist erfrischend, belebend und tut deinem Körper rundum gut. Besonders in den Wechseljahren, wenn dein Körper besondere Unterstützung braucht, kann dieses einfache Getränk einen echten Unterschied machen.

Fun Fact: Zitronenwasser hat trotz der Säure eine basische Wirkung im Körper – ein kleines Wunder der Natur, das deinen Säure-Basen-Haushalt positiv beeinflussen kann.

ZUBEREITUNG

  1. Starte deinen Tag mit einem Glas Zitronenwasser. Auf ein ca. 1/2 l Glas mit warmem Wasser gebe ich den Saft einer halben ausgepressten Zitrone. Das kannst du direkt mit den Händen machen. Ist ein gutes Fingertraining und der Abwasch hält sich in Grenzen. Die Kerne sinken meistens auf den Boden. Alternativ nimmst du eine Zitronenpresse aus Glas oder eine aus Edelstahl oder Porzellan. Jedenfalls besser keine aus Kunststoff nehmen. Warum? Das erkläre ich in Phase 7.
  2. Das trinkst du dann direkt morgens, sofern es dir bekommt. Du kannst die Säure variieren. Zu sauer ist – auf Dauer – nur nicht gut für deine Zähne. Im Zweifel fragst du deine Zahnärztin oder deinen Zahnarzt, ob du das machen kannst. Oder du verdünnst es mit mehr Wasser, wenn du weißt, dass du da aufpassen musst.
  3. Zum Schutz deiner Zähne ist es auf jeden Fall besser, das Zitronenwasser zügig leer zu trinken und danach noch einen Schluck stilles, calciumreiches Wasser (z.B. Steinsieker) für eine Zeit im Mund zu halten.
  4. Wenn du kochend heißes Wasser nimmst, wird das Vitamin C zerstört. Deshalb fülle ich mein Glas morgens mit stillem Wasser aus der Leitung und gebe einen Schuss heißes Wasser hinzu, erst dann gebe ich den Zitronensaft dazu. Alternativ kannst du auch kochendes Wasser in Ruhe abkühlen lassen und wenn es nicht mehr so heiß ist, gießt du das Zitronenwasser dazu.

ZUTATEN

2 Zitronen

3 verschließbare Gläser

Warum Zitronenwasser in den Wechseljahren so wertvoll ist

Zitronenwasser ist weit mehr als nur ein erfrischendes Getränk – es ist eine einfache, natürliche Unterstützung für deinen Körper in den Wechseljahren. Die Kombination aus Zitronensäure, Vitamin C und weiteren bioaktiven Substanzen wirkt auf verschiedenen Ebenen positiv auf dein Wohlbefinden.

1. Vitamin C-Boost für starkes Immunsystem und Kollagenbildung

Eine halbe Zitrone liefert dir etwa 20-25 mg Vitamin C – das sind rund 25% deines Tagesbedarfs, und das gleich am Morgen! Vitamin C ist in den Wechseljahren besonders wichtig:

Immunsystem: Gerade wenn dein Körper durch hormonelle Veränderungen zusätzlich belastet ist, braucht dein Immunsystem Unterstützung. Vitamin C stärkt die Abwehrkräfte und hilft deinem Körper, Krankheitserreger effektiv zu bekämpfen.

Kollagenproduktion: Mit sinkendem Östrogenspiegel verliert die Haut an Elastizität, und auch Knochen und Gelenke bauen vermehrt Kollagen ab. Vitamin C ist essentiell für die Kollagensynthese – es hilft, Haut, Bindegewebe, Knochen und Gelenke zu stärken und zu regenerieren.

Antioxidative Wirkung: Vitamin C bekämpft freie Radikale und reduziert oxidativen Stress, der in den Wechseljahren durch hormonelle Veränderungen erhöht sein kann. Das schützt deine Zellen vor vorzeitiger Alterung und Entzündungen.

2. Eisenaufnahme verbessern – wichtig bei Müdigkeit

Viele Frauen leiden in der Perimenopause unter starken Blutungen und dadurch bedingtem Eisenmangel, der sich durch Müdigkeit, Erschöpfung und Konzentrationsprobleme äußert. Vitamin C verbessert die Aufnahme von pflanzlichem Eisen (aus Getreide, Hülsenfrüchten, grünem Blattgemüse) um das Drei- bis Vierfache.

Wenn du also zum Frühstück Haferflocken, Vollkornbrot oder Spinat isst, hilft das Zitronenwasser dabei, das darin enthaltene Eisen optimal zu verwerten.

3. Basische Wirkung trotz Säure – Säure-Basen-Balance unterstützen

Das klingt paradox, ist aber wissenschaftlich belegt: Obwohl Zitronen sauer schmecken, wirken sie im Körper basisch. Die organischen Säuren werden zu basischen Stoffwechselprodukten abgebaut, die helfen, überschüssige Säuren im Körper zu neutralisieren.

Ein ausgeglichener Säure-Basen-Haushalt ist wichtig für:

  • Knochengesundheit: Ein übersäuerter Körper greift Mineralien aus den Knochen an, um den pH-Wert zu regulieren
  • Entzündungshemmung: Ein basisches Milieu reduziert stille Entzündungen
  • Energielevel: Ein ausgewogener pH-Wert fördert Stoffwechselprozesse und Energieproduktion

 

4. Verdauung und Entgiftung ankurbeln

Zitronenwasser regt sanft die Verdauung an und fördert die Produktion von Verdauungssäften – ideal, um den Tag mit einem gut funktionierenden Stoffwechsel zu starten. Besonders bei Verstopfung, Blähbauch und träger Verdauung, häufigen Begleitern der Wechseljahre, kann Zitronenwasser helfen.

Die Leber – dein wichtigstes Entgiftungsorgan und zuständig für den Hormonabbau – profitiert ebenfalls: Die in Zitronen enthaltenen Flavonoide und Antioxidantien unterstützen die Leberfunktion und fördern die Ausscheidung von Stoffwechselabbauprodukten und überschüssigen Hormonen.

5. Stoffwechsel aktivieren – für mehr Energie

Das warme Zitronenwasser am Morgen aktiviert deinen Stoffwechsel sanft und bringt ihn in Schwung. Die Wärme des Wassers fördert die Durchblutung und regt die Verdauung an, während die bioaktiven Substanzen der Zitrone Stoffwechselprozesse unterstützen.

Gerade in den Wechseljahren, wenn der Stoffwechsel sich verlangsamt und Gewichtszunahme leichter wird, ist diese morgendliche Aktivierung besonders wertvoll.

6. Hydration – oft unterschätzt, aber essentiell

Viele Frauen trinken morgens zu wenig Wasser. Das Glas Zitronenwasser sorgt dafür, dass du deinen Tag gut hydriert startest. Ausreichend Flüssigkeit ist wichtig für:

  • Hautgesundheit: Feuchtigkeit von innen für mehr Elastizität
  • Gelenkfunktion: Gelenke brauchen Flüssigkeit für optimale Beweglichkeit
  • Stoffwechsel: Alle Stoffwechselprozesse benötigen Wasser
  • Konzentration: Schon leichte Dehydration beeinträchtigt die kognitive Leistung
    Regulation der
  • Körpertemperatur: Kann bei Hitzewallungen unterstützend wirken

7. Flavonoide – sekundäre Pflanzenstoffe mit vielfältiger Wirkung

Zitronen enthalten wertvolle Flavonoide wie Hesperidin und Diosmin, die:

  • Entzündungshemmend wirken
  • Die Blutgefäße stärken und die Durchblutung verbessern
  • Antioxidativ wirken und Zellen schützen
  • Das Herz-Kreislauf-System unterstützen (besonders wichtig, da das Risiko für Herzkrankheiten nach der Menopause steigt)

8. Sanfte Unterstützung bei Gewichtsmanagement

Auch wenn Zitronenwasser kein Wundermittel zum Abnehmen ist, kann es dich beim Gewichtsmanagement unterstützen:

  • Es fördert das Sättigungsgefühl
  • Regt den Stoffwechsel an
  • Ersetzt kalorienhaltigen Kaffee oder gesüßte Getränke am Morgen
  • Hilft, den Tag bewusster und gesünder zu beginnen

9. Alkalisierende Wirkung auf den Urin – Harnwegsgesundheit

Zitronenwasser kann den pH-Wert des Urins leicht erhöhen und so das Wachstum bestimmter Bakterien hemmen. Das kann besonders hilfreich sein, da viele Frauen in den Wechseljahren anfälliger für Harnwegsinfekte werden.

So optimierst du dein Zitronenwasser

Die richtige Temperatur:

Verwende lauwarmes bis warmes Wasser (nicht kochend heiß), um das hitzeempfindliche Vitamin C zu schonen. Zu kaltes Wasser kann morgens auf nüchternen Magen für manche Menschen unangenehm sein.

Zahnschutz:

Trinke das Zitronenwasser zügig (nicht über längere Zeit nippen)
Spüle danach mit klarem, calciumreichem Wasser
Warte mindestens 30 Minuten, bevor du Zähne putzt (der Zahnschmelz ist direkt nach Säurekontakt weicher)
Bei empfindlichen Zähnen: Verdünne stärker oder trinke das Zitronenwasser durch einen Strohhalm
Bio-Zitronen bevorzugen:
Bio-Zitronen sind frei von Pestiziden und können auch mit Schale verwendet werden (z.B. für Zitronenwasser mit Ingwer und Zitronenscheiben).

Variationen:

  • Mit frischem Ingwer: Entzündungshemmend und stoffwechselanregend
  • Mit einer Prise Kurkuma: Stark antioxidativ und entzündungshemmend
  • Mit frischer Minze: Erfrischend und verdauungsfördernd
  • Mit einem Teelöffel Honig: Für eine sanfte Süße (nach dem Abkühlen hinzufügen, um Enzyme zu erhalten)

 

Wichtig zu wissen

Bei Sodbrennen oder Reflux: Nicht jede Frau verträgt Zitronenwasser am Morgen auf nüchternen Magen. Wenn du zu Sodbrennen oder Magenproblemen neigst, probiere es zunächst in kleinen Mengen oder trinke es erst nach dem Frühstück.

Zitronensaft aus der Flasche: Wenn mal keine frische Zitrone im Haus ist, kannst du auch auf Zitronensaft aus der Flasche zurückgreifen (am besten ohne Zusatzstoffe). Der Vitamin C-Gehalt ist zwar geringer als bei frischen Zitronen, die basische Wirkung bleibt jedoch erhalten.

Einfaches Ritual mit großer Wirkung

Zitronenwasser ist keine Wunderheilung, aber ein einfaches, natürliches Ritual, das deinen Körper in den Wechseljahren sanft und effektiv unterstützt. Es versorgt dich mit wichtigem Vitamin C, aktiviert deinen Stoffwechsel, fördert die Verdauung, unterstützt deine Leber beim Hormonabbau und stärkt dein Immunsystem.

Das Beste: Es kostet fast nichts, ist in 5 Minuten zubereitet und kann zu einem wohltuenden Morgenritual werden, das dir hilft, bewusst und gesund in den Tag zu starten.

Quellen

In der FAZ schreibt Redakteurin Janina Hardung eine Liebeserklärung ans Zitronenwasser

2 Antworten

  1. Hallo Susanne.
    Vielen Dank, dass du alles hier so genau und verständlich erklärst.
    Kann ich, falls mal keine Zitrone mehr im Haus ist, auch auf Zitronensaftkonzentrat ausweichen? Natürlich ist da nix mehr mit Vitamin C, aber werden trotzdem die basischen Prozesse aktiviert?

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