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Endokrine Was?!
Spätes Mutterglück und dann direkt in die Perimenopause? – Wie wir merkten, dass endokrine Disruptoren in (fast) jedem Alter relevant sind.

Hallo, wir sind Anne, Sandra und Kristina von avagreen.

avagreen ist ein Beauty-Startup aus Saarbrücken, das wunderschöne Nagellacke herstellt, die brillant schimmern und lange halten.

All unsere Lacke sind vegan, 100% tierversuchsfrei in Deutschland hergestellt, schadstoffarm und – Trommelwirbel – enthalten keine Inhaltsstoffe, die in Verdacht stehen, auf den Hormonhaushalt zu wirken.

So viel zu den Eckdaten, aber von vorn:

Literally nobody told us, dass endokrine Disruptoren, also hormonwirksame Inhaltsstoffe, die in dekorativer Kosmetik enthalten sind, immense Auswirkungen auf unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit haben können.

Darauf mussten wir erst kommen. Als wir, Kristina und Anne, uns mit Ende Dreißig in etwa zur selben Zeit auf das große Abenteuer Familienplanung einließen, kamen wir erstmals ernsthaft mit dem Thema in Kontakt. Klar, jede von uns hatte mal gelesen, dass Frau, die schwanger ist oder werden möchte, besser aufs Haare färben verzichten sollte. Und auch die ganzen Dos und Don’ts bei der Ernährung sind ja mittlerweile im Mainstream angekommen.

Aber kaum hatten wir das Thema für uns auf dem Schirm, war schnell klar, dass das eigentlich nur an der Oberfläche kratzt. 

Unser Ausgangspunkt war die Frage: Was sind das eigentlich für schädliche Substanzen im Haarfärbemittel?  Was machen die? Wie wirken die? Und wo sind eigentlich noch Inhaltsstoffe mit unliebsamen Nebenwirkungen enthalten?

Und zu unserem großen Bedauern gab es da so einiges. Eigentlich alles, was mit Haut und Haar zu tun hatte, mussten wir überdenken.

Schnell war für uns klar, dass es nur einen einzigen Bereich gab, in dem es uns wirklich schwerfiel auf unsere herkömmlichen und nach unseren hohen Ansprüchen an Qualität und Haltbarkeit sorgfältig ausgewählten Produkte zu verzichten, selbst wenn es nur für einen begrenzten Zeitraum sein sollte. Denn wir waren und sind einfach die größten Nagellackliebhaberinnen. Die Leidenschaft für eine gepflegte Maniküre hatte uns einst von Arbeitskolleginnen zu Gleichgesinnten und dann zu Freundinnen gemacht. Nun sollte sie uns das Wagnis Unternehmertum in Angriff nehmen lassen. 

Denn auf unseren ersten Impuls, sofort auf Naturkosmetik umzusteigen, folgte die Enttäuschung auf dem Fuße. Wir haben uns wirklich durch alle erdenklichen Anbieter durchprobiert, aber ausnahmslos alle Lacke hielten einfach nicht. Nach spätestens eineinhalb Tagen war buchstäblich der Lack ab.

Und an diesem Punkt begann der Entschluss zu reifen, unser eigenes Ding auf die Beine zu stellen. Wir wollten alles: einen Nagellack, der guten Gewissens zu benutzen wäre und trotzdem lange auf den Nägeln hält.

Im Zuge unserer eingehenden Recherche kristallisierte sich bald heraus: Am bedenklichsten für eine Schwangerschaft und daher am wichtigsten zu vermeiden sind sogenannte endokrin aktive Substanzen (EAS). Darunter versteht man Stoffe, die auf die normale Hormonaktivität Einfluss nehmen. Führt diese Veränderung im Organismus zu einem Schaden, spricht man von endokrinen Disruptoren (ED). 

Welche Stoffe als EAS beziehungsweise ED eingestuft werden, ist stetig Gegenstand der Forschung.

Die potenziell bedenklichen Stoffe können oral, über die Atemwege oder über die Haut aufgenommen werden. Letzteres ist der Grund dafür, warum relevant ist, was im Nagellack enthalten ist. 

Ganz oben auf der Liste der verteufelten Inhaltsstoffe bei Nagellacken stehen neben anderen Phthalaten, Toluol und Formaldehyd. Diese Begriffe kennen mittlerweile viele Nagellack-Fans, weil sie immer wieder in wechselnder Gewichtung die so genannten „frei-von“-Listen anführen. Dort finden sich aber auch Tenside, Duftstoffe, Silikon, Tierversuche und vieles mehr.

Helfen uns also diese free-Claims bei der Vermeidung endokriner Disruptoren?

Wir würden sagen: Jein.

Einige dieser free-Stoffe wie beispielsweise Paraffine oder Silikone schaden eher der Umwelt als dem Körper. Auch ob man auf tierische Inhaltsstoffe verzichten möchte, mag jede und jeder selbst entscheiden. Unbestritten tauchen auf diesen Listen aber auch Stoffe wie halogenorganische Verbindungen auf, von denen einige nachweislich krebserregend sind. 

Die Forschung untersucht Inhaltsstoffe in Bezug auf ihre Toxizität für den (menschlichen) Organismus meist unter drei Gesichtspunkten: Wirkt der Stoff a) fruchtschädigend, b) mutagen  (erbgutverändernd) und/oder c) kanzerogen (tumorbildend oder tumorpromovierend). Innerhalb dieser Kategorien gibt es Stoffe, die die beschriebenen Effekte hervorrufen können, weil sie – im Fall von Nagellack über die Haut aufgenommen – den Hormonhaushalt beeinflussen. 

Ein Glas mit rosa Lack auf weißem Hintergrund. Auf der rechten Seite sehen wir das Bild dieses Nagellackpinsels

Ganz deutlich möchten wir allerdings an dieser Stelle sagen: Es besteht kein Grund zur Panikmache!

In Deutschland und der EU gilt die Einhaltung der EU-Kosmetikverordnung sowie als Richtlinie die so genannte Gute Herstellungspraxis (Richtlinie für ein Qualitätsmanagement zur Gewährleistung aller Anforderungen der Gesundheitsbehörden). Man kann sich bei in der EU hergestellten Produkten darauf verlassen, dass aktuelle festgelegte Grenzwerte, bis zu denen keine Gefahr für die Gesundheit besteht, wirklich eingehalten werden, da alle Produkte vor ihrer Zulassung geprüft werden. 

Anders sieht es allerdings bei so genannten Re-Importen aus, also Produkten, die nicht in der EU hergestellt worden sind, die aber hier verkauft werden. Diese unterliegen nicht den gleichen Herstellungsbedingungen und je nach Herkunftsland ist hier nochmal besonderes Augenmerk auf die Inhaltsstoffe geboten.

Da der Weg von neuen Forschungsergebnissen bis hin zur Aktualisierung oder Festlegung von offiziellen Grenzwerten oder gar einem Verbot lang ist, raten wir allen, sich gemäß ihren ganz persönlichen Lebensumständen die Inhaltsstoffe hinsichtlich der oben genannten Kategorien anzuschauen. Jemand mit unerfülltem Kinderwunsch hat einen anderen Fokus beim Vermeiden bestimmter Stoffe als jemand mit erhöhtem Krebsrisiko in der Familie oder jemand, der eine Phase der hormonellen Umstellung durchlebt. 

Die Hand einer Frau, die das Zeichen des Sieges zeigt. Die Pfote eines Hundes. Beide auf orangefarbenem Hintergrund

Einen richtigen Aha-Effekt erlebten wir, als wir im Freundes- und Bekanntenkreis von unserer Gründungsidee erzählten und dann nochmals, als wir die ersten Schritte in Richtung Vertrieb machten. Wir selbst waren ja sehr auf das Thema Hormone im Zusammenhang mit Kinderwunsch, Schwangerschaft und Stillzeit fokussiert.

Erst aus unserem Umfeld bekamen wir zurückgespielt, dass sich das Thema ja nicht erledigt hat, sobald man erst Mutter geworden ist. 

Erstaunt registrierten wir, dass die Hormonwirksamkeit von Inhaltstoffen das Thema „schadstoffarm allgemein“ als Pain-Point unserer Zielgruppe schnell überflügelte: 

Pubertät und Perimenopause gehen ohnehin schon mit herausfordernden Umstellungen einher. Da braucht es nicht noch eine “Überlastung durch hormonwirksame Substanzen, die „nachweislich den Östrogen-, Testosteron- und Insulinspiegel stört”.  (Rabea Kieß, Hormoncoach).

Hormonbedingter Krebs kann durch eine Hormontherapie behandelt werden. Auch in diesem Fall ist allein der Verdacht auf eine von außen herbeigeführte Störung zu vermeiden.
Die Liste ließe sich fast beliebig fortführen.

Seit wir das verstanden haben, ist unsere Vision noch klarer geworden.

Zumindest beim Thema Nagellack möchten wir Euch langwierige Recherche und die damit verbundene Unsicherheit ersparen. Wir bieten ein Produkt in höchster Qualität an, mit dem jede und jeder sorgenfreie Momente der Beauty-Routine und Selbstliebe genießen kann.

Zum Schluss wollen wir Euch aber noch die wichtigsten Tools an die Hand geben, damit Ihr Euch wissenschaftlich fundiert darüber informieren könnt, ob und in welcher Form ein Inhaltsstoff hormonwirksam ist oder nicht. 

Ganz wichtig erscheint uns, nicht einfach loszugoogeln und auch Plattformen wie Code-Check, Hautschutzengel und Co kritisch zu benutzen. Diese Plattformen sind nicht neutral, differenzieren nicht und meist ist überhaupt nicht nachvollziehbar, wie die Bewertung eines Stoffes zustande kommt. In der Regel stehen Naturkosmetik-Firmen mit ihren finanziellen Mitteln und dementsprechend massivem Eigeninteresse hinter solchen Plattformen. 

Viel vertrauenswürdiger und besser belegt agieren Seiten wie:

GESTIS Stoffdatenbank des Instituts für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung)

Datenbank der National Institutes of Health/U.S. Department of Health and Human Services

Veröffentlichungen auf der Seite des Bundesinstituts für Risikobewertung wie diese hier.

Veröffentlichungen der Berufsgenossenschaft Rohstoffe und Chemische Industrie wie diese hier.

Sie nennen ihre Quellen, geben den Stand der letzten Bewertung an, berücksichtigen neue Forschungsergebnisse und verlinken zu Studien und Meta-Studien.

In diesem Sinne: Genießt, dass wir die Arbeit im Bereich Nagellack bereits für Euch erledigt haben und ansonsten viel Spaß beim Recherchieren.

colorfully

Anne, Sandra und Kristina

#teamavagreen 

P.S.: Den Rabattcode für den Kauf bei avagreen findest du hier zusammen mit anderen Codes. Beim Kauf von 2 Produkten gibt es 20% Rabatt für deine Bestellung.

P.P.S: Die Stiftung Warentest hat ihre Testergebnisse zu roten Nagellacken hier veröffentlicht. Leider enthielten einige auch vermeintlich „gesündere“ Nagellacke Nitrosamine, die im Verdacht stehen, krebserregend zu sein.