„Ich bin Frauenärztin in München und berate meine Patientinnen seit 12 Jahren zu Wechseljahren, Verhütung, Schwangerschaft. und Co. Ich glaube, dass viele KollegInnen sich sehr bemühen, empathisch zu sein und individuell zu beraten. Tatsächlich ist der Beratungsbedarf ja extrem hoch und tatsächlich bekommen wir das nicht bezahlt. 

Liebe Frauen, wisst, dass wir Pauschalen bekommen. Im Quartal 16,89€ – egal wie oft ihr kommt, erhalten wir nur diese eine Vergütung. Der Vorsorgeabstrich darf mit 24,71€ abgerechnet werden (1x/Jahr) und die Beratung zu Verhütung mit 12,99€. Das war‘s. Maximal also 54,60€. Aber das auch nur, wenn der Abstrich mitgemacht wird. Nur Beratung sind max 30€. Und bei der 55-Jährigen kann ich nichtmal mehr den Verhütungsposten ansetzen, bleiben 16,89. 1x/Quartal ! Kommt die Frau nochmal wieder, geht gar nix mehr. Könnt ihr euch das vorstellen? 

Und wie schaffe ich es, neben Gyn-Untersuchung, an und ausziehen und Brust abtasten auch noch individuell mehr als 5 Minuten extra zu sprechen. Ich sehe 3 Patientinnen/Stunde. Das sind immerhin 20 min/Pat. Das ist LUXUS! Und ist eine Entscheidung. Und geht nur, wenn Frauen auch bereit sind, selbst was zu zahlen wie zB den vag Ultraschall, der übrigens NIE von der Kasse bezahlt wird, sondern höchstens von uns Ärztinnen umsonst gemacht wird, weil wir‘s nicht verantworten wollen, ihn nicht zu machen. Und gleichzeitig kann ihn sich nicht jede Frau leisten. 

Und so kommt es, dass Ärzte sich gezwungen sehen, 6 Pat/Stunde zu bestellen, damit das ganze Unterfangen Arztpraxis funktioniert. Wir müssen ja auch noch Miete zahlen, Geräte und Personal…. Mein Elektriker hat mir für 8min Präsenz eine Rechnung über 112€ gestellt, mehr Wegekosten als ich für einen Arztkontakt bekomme… Glaubt mir, für uns Ärztinnen ist die Situation mindestens ebenso unbefriedigend. Ich habe mich entschieden, Frauen ein personalisiertes Angebot zu machen. Ich coache und berate zusätzlich zur normalen Sprechstunde auf Wunsch und nach Vereinbarung Frauen individuell zu Wechseljahren, Hormonen (ja oder nein), Ernährung, Lebensstil etc.

Ich wünsche mir, dass wir unsere Kompetenz und das Vertrauen der Frauen nicht verlieren, nur weil unser System das nicht hergibt. Aber warum sollte der G-BA da neu denken, wenn schon zum Start des Lebens alles eingestampft wird und meine Frauen so oft keine Hebamme mehr finden. Wir müssen die Strukturen verändern. Und bis dahin liebe Frauen, informiert euch auf allen Kanälen und haltet Ausschau nach den Praxen, die sich Zeit nehmen für euch! Und bitte gönnt euch eine individuelle Beratung, die euer Leben verändert und letztlich auch nicht mehr kostet als 2 gute Friseurbesuche. ♥️ 

 

Anmerkung: Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) ist das höchste Beschlussgremium der gemeinsamen Selbstverwaltung im deutschen Gesundheitswesen. Er bestimmt in Form von Richtlinien, welche medizinischen Leistungen die ca. 73 Millionen Versicherten beanspruchen können. Darüber hinaus beschließt der G-BA Maßnahmen der Qualitätssicherung für Praxen und Krankenhäuser.

DIALOGE UNTERHALB DES POSTS

@rosas.naturkosmetik Gute Idee! Das ist ja auch unser Ansatz. Wir reden richtig viel, stellen unverblümte Fragen, beraten bei Liebeskummer genauso wie bei Krebs oder einem kranken Kind im Bauch- und das selbstverständlich ohne zusätzliche Kosten! Oft sagen die Frauen, sie kommen so gerne, weil es wie mit einer Schwester ist. Ich finde das das schönste Kompliment ❤️. Und doch geht dieser Absatz nur, wenn sich das woanders ausgleicht. @drsheiladeliz hat‘s ja auf ihre Art geschafft. Und das ist toll!

Das ist Wahnsinn! Als Endometriosebetroffene kann ich ein Lied davon singen, wie wenig Zeit sich Ärzt*innen nehmen können, weil es einfach nicht bezahlt wird. Das System hinkt. ABER: dass der vaginale Ultraschall NIE bezahlt wird, ist falsch. Bei starken Unterleibsschmerzen und/oder Verdacht auf Endometriose oder diagnostizierte Endometriose kostet der Ultraschall die Patientin*den Patienten nichts. Diese Auskunft habe ich von der leitenden Gynäkologin für Endometriose in der Rehaklinik Ratzeburg erhalten.

@beccibauer Noch mal mein Einwurf: Der vag Ultraschall wird NICHT bezahlt. Uns Ärzten nicht. Wir machen ihn trotzdem, weil wir das bei Beschwerden natürlich nicht verantworten können. Wir stellen ihn den Frauen dann aber nicht in Rechnung. Dafür hat sich der Satz entwickelt: „hat sonst aber immer die Kasse gezahlt“ Korrigiert müsste es heißen: „hat früher meine Ärztin aber immer gezahlt“. Hintergrund: es gibt die GOP (Gebührenordnungsposition) für vag Ultraschall, die wird aber nicht 1:1 den Ärzten bezahlt, sondern als eine kleine add-on Pauschale am Ende des Quartals, wenn Ärztin das oft genug macht. Wenn man das auf jeden US runterbräche, wär das vl 1€… damit kann ich mein Gerät Vl gerade mal warten, meine Expertise wird nicht bezahlt. Vl hat die Endometriose-Spezialistin qua Ü-Schein da andere Optionen der Abrechnung, in der Basisversorgung haben wir die nicht. ❤️, Claudia Sievers

Sehr sehr interessant. Solche Details weiß man einfach nicht. Danke fürs Augenöffnen 🙏👍🩷

Das hört sich nicht toll an, aber arm sind Frauenäzte ja nicht, und der Elektriker ist auch nicht reicher 🤔 das ist schon sehr „jammern auf hohem Niveau“

Das funktioniert ja auch mit hoher Taktung, vielen P-Patientinnen und einem gewissen Umfang an IgeL. Hat Ihr Gyn denn regelmäßig 20min Zeit für Sie? Ich sag ja, das ist eine Entscheidung. In unserer Praxis haben wir uns entscheiden, die Frau als Ganze in Blick zu haben. Wir reden viel mit unseren Frauen. Und das honorieren unsere Frauen auch und gehen in der Breite inspiriert nach Hause. Dass der selbst gezahlte US das mit möglich macht, ist ein Gewinn für beide. Ich rede aber auch mal ne halbe Stunde, wenn kein US gebucht wird, wenn das nun mal dran ist. Daraus folgt natürlicher Weise, dass wir auch nicht den oben genannten Ertrag haben ☺️. Aber ich brenne auch nicht für Porsche, Louis Vuitton o.Ä. Ich radele und wohne in einer Mietwohnung. 😍 Und den KK-Beitrag sehe ich als eine Risikoversicherung in einem Solidarsystem. In den letzten Jahren unseres Lebens brauchen wir oft all die eingezahlten Beiträge auf, oder im Rahmen von einem Ausflug auf die Intensivstation. 🙈Das funktioniert ja auch mit hoher Taktung, vielen P-Patientinnen und einem gewissen Umfang an IgeL. Hat Ihr Gyn denn regelmäßig 20min Zeit für Sie? Ich sag ja, das ist eine Entscheidung. In unserer Praxis haben wir uns entscheiden, die Frau als Ganze in Blick zu haben. Wir reden viel mit unseren Frauen. Und das honorieren unsere Frauen auch und gehen in der Breite inspiriert nach Hause. Dass der selbst gezahlte US das mit möglich macht, ist ein Gewinn für beide. Ich rede aber auch mal ne halbe Stunde, wenn kein US gebucht wird, wenn das nun mal dran ist. Daraus folgt natürlicher Weise, dass wir auch nicht den oben genannten Ertrag haben ☺️. Aber ich brenne auch nicht für Porsche, Louis Vuitton o.Ä. Ich radele und wohne in einer Mietwohnung. 😍 Und den KK-Beitrag sehe ich als eine Risikoversicherung in einem Solidarsystem. In den letzten Jahren unseres Lebens brauchen wir oft all die eingezahlten Beiträge auf, oder im Rahmen von einem Ausflug auf die Intensivstation. 🙈

@silke.muerz ich sehr das leider genauso, Frau Sievers hat eine private Praxis in München, und wenn ich lese, das eine Hormonberatung nicht mehr kostet als 2 Frisörbesuche im Jahr, hier in München ist man da wahrscheinlich bei mindestens 500 Euro für ein Beratungsgespräch 😢 ich als Mama, und ich gehe arbeiten, kann mir das leider nicht leisten. Ich versuche mir deshalb, viel selbst anzulesen.

Ich bin Kassenärztin und biete einige solche Termine in einer kleinen Privatpraxis an. Als Anlaufstelle für all die Themen, die in der Kassenpraxis nicht genügend Raum finden. Mein guter Friseur kostet keine 250€…..😉 eher so 90-125€, je nach Länge… und das lässt sich übersetzen ins Honorar (für 2 Stunden Beratung)

Ich finde es beschämend, das Mediziner viele Jahre studieren müssen und dann so wenig verdienen. Jeder Handwerker verdient mehr. Da stimmt etwas nicht!!!!!! Das System muss unbedingt erneuert werden, den sonst wird es keine verantwortungsbewusste und gute Ärzte mehr geben!Alles gute für sie ......☺️

@narzisse72 Danke! Wir wurschteln uns ja auch durch. Es bedeutet eben nur, dass wir Euch Frauen abholen müssen und ihr unsere Beratung zu schätzen wissen möget. Wir verlieren so viele aufgeschlossene u reflektierte Frauen an Heilpraktikerinnen, wo wir das qua Wissen auch abdecken könnten, nur nicht qua Struktur. Und diese Strukturen müssen wir politisch ändern (seeeehr zäh) oder selbst welche schaffen. Und das sind dann zusätzliche Angebote als Wahlleistung. Bei der HP zahlen das die Frauen ironischerweise widerstandsloser🤔. Ich bin übrigens Fan von vielen HP, nicht dass das falsch gelesen wird. Viele machen ganz großartige Arbeit. Und schließen eine Lücke.

Ich verstehe die situation der frauenaerzte/innen. Dennoch ist das leider der ausbau einer 2 klassengesellschaft im gesundheitswesen...

@silke.muerz Haben wir die nicht überall? Es hat ja auch nicht jede einen Pool und einen Porsche. Oder fliegt auf die Malediven. Unser Gesundheitssystem hat viiiiiele strukturelle Probleme, aber es wird immer noch von vielen engagierten Mitwirkenden jenseits der Belastungsgrenzen getragen und ist von „schlecht“ weit entfernt. Aber ich stimme zu, dass der Beratungsbedarf für wichtige Transitionsphasen wie Pubertät, Schwangerschaft/Elternsein und Wechseljahre sehr hoch ist. Dazu muss man aber auch sagen, dass viele damals in der Schule in Bio nicht aufgepasst haben oder andere Hindernisse einer guten frühen Gesundheitsfürsorge im Weg standen. Informationen zu den Krankheiten und Therapien finden sich frei zugänglich auf guten Plattformen. Wer sich die Mühe macht, das selbst alles zu studieren , muss nichts extra in die Hand nehmen. Aber für den Service, das individuell schneller auf den Punkt gebracht zu bekommen, muss man das eben honorieren.

Die Entwicklung ist lange eindeutig, mich wundert das nicht. Weder die Abrechnungsmöglichkeiten, noch der Bedarf zu Reden. Als Coach kann ich es nur bestätigen- sucht euch jemanden für eure "Psychohygiene" das wird immer wichtiger. Gut mental aufgestellt zu sein. Körper, Seele, Geist sind in Wechselwirkung. Als alleinerziehende und ja auch parallel angestellt arbeitende Mutter kann ich sagen, daß ist möglich, auch finanziell.Ich musste mich da auch durchwurschteln...fragt nach "Sondertarifen",sprecht mit denen, die ihr gerne hättet als Beraterin oder Coach, ich kenne einige, die mit sich reden lassen, wenn sie den Eindruck gewinnen, da will wirklich jemand meine Begleitung. Und viele arbeiten online, es muss nicht immer ein grosser Aufwand sein. Oder in einer teuren Stadt der Star Coach. Es gibt so viele gute auf dem Markt. Geh los für dich!

@jennifer.goetze.coaching also das ist GAR nicht unser Setting. Wir Ärzte holen jede Patientin im Wartezimmer ab, und bringen sie wieder zur Tür und dazwischen sind wir 100% nur für sie da, keine Parallelen Abläufe. Das ist ebenfalls eine Entscheidung. Es gibt sie, diese Praxen! Aber ich verstehe schon, was du meinst. In solchen Praxen bin ich manchmal als Patientin….

Wenn ich mal Zeit habe, bedaure ich Sie! Ich bin Hausarzt und bekomme auch nicht mehr und meine Patienten kommen oft in einem Quartal. Aber jammern? Nein, ich habe ja mal einen Eid geschworen !!!!!!!

@laurap.vice Finden Sie das Jammern? Ist das ein Wettbewerb, wem es schlechter geht? Ich liiiiebe meine Arbeit. Und habe mich bewusst dafür entschieden. Ich habe nur etwas erklärt, was sehr oft niemand weiß. Wir brauchen ganz sicher kein Bedauern. Also ich zumindest nicht. Wir haben einen krisensicheren Job auch in Zukunft. Aber es erklärt einfach, warum die Beratungen einfach sehr individuell gestaltet werden und oft keinen Platz finden - je nach Praxiskonzept. Ich habe höchsten Respekt vor meinen Lieben HausarztkollegInnen, die ich weiß nicht wieviele PatientInnen tgl sehen. Und immer noch empathisch die ReHa-Anträge ausfüllen, den Hausbesuch machen und meine 85-jährige Mutter betüddeln. Und viele schaffen es auch nicht mehr.

@in.ner.goddess, hm, ich teile nicht deine ansichten. Porsche + pool sind statussymbole fuer die niemand kassenaerztliche beitraege zahlt. Hier geht es um gesundheit. Ich weiss nicht, ob ich dich richtig verstanden habe aber die ansicht mit dem bio-unterricht + der fruehen gesundheitsumsicht grenzt fuer mich ein bisserl an ueberheblichkeit. Auch jahrzehntelange gesunde ernaehrung + mindset koennen uns nicht verlaesslich vor krankheiten schuetzen, die ich ggf nicht sehe oder spuere + fuer die ich ggf einen ultraschall oder beratung benoetige. + der mensch faengt in der regel auch erst dann an sich im netz schlau zu machen wenn er etwas hat, nach dessen ursachen er nun forscht. (Nach was sollte er sonst auch suchen?) Fuer gewoehnlich liegen da bereits ein paar ergebnisoffene arztbesuche hinter ihm... Selbst nicht jede(r) gyn besitzt das wissen, was einem womoeglich weiterhilft... Diese gewissheit habe ich noch nichtmal bei aerzten, die extra mit mir abrechnen wollen. Nun aber zu schlussfolgern man muesse nur alles im vorfeld 'richtig machen' um keinerlei zuzahlungspflichtige leistungen beziehen zu muessen, grenzt fuer mich an zynismus + geht in meinen augen am leben vorbei.

@silke.muerz wie gesagt, Ultraschall bei Beschwerden müssen Frauen NICHT bezahlen! Aber für uns Ärzte gibt’s dafür von der KV eben auch nichts wirklich extra, da verschwindet die Abrechnung mehr oder weniger in der Versichertenquartalspauschale von 16,38€. Um es anders zu sagen, ich bekomme die Pauschale - ob ich den US nun mache oder nicht. Und dass diese Pauschale der Hohn ist, ist wohl unbestritten. Die Einführung der Budgetierung in der Praxis ist wie die Einführung der Fallpauschale in der Klinik ein Riesen Strukturproblem. Für die Klinik hat Dr. Lauterbach das wohl begriffen. Für die Praxis steht die Restrukturierung noch aus. Dass wir bis dahin andere Wege finden müssen, unseren Versorgungsauftrag aufrecht erhalten zu können, lässt sich daraus ableiten. Mit 3x 16,38€ /Stunde lässt sich eine Praxis normal nicht betreiben. Da ist der Umsatz im Café ja höher….Daher eben: Mischkalkulation. Kasse, P-Pat, IgeL. Auch da zeigt sich das Solidarsystem. Die P-Pat und jede IGeL sichert mein Überleben, damit ich der Alleinerziehenden Mutter, Studentin, Rentnerin und allen anderen Bedürftigen ebenfalls gerecht werden kann. Blame the system. Surf the system. Change the system.

@silke.muerz ich sehr das leider genauso, Frau Sievers hat eine private Praxis in München, und wenn ich lese, das eine Hormonberatung nicht mehr kostet als 2 Frisörbesuche im Jahr, hier in München ist man da wahrscheinlich bei mindestens 500 Euro für ein Beratungsgespräch 😢 ich als Mama, und ich gehe arbeiten, kann mir das leider nicht leisten. Ich versuche mir deshalb, viel selbst anzulesen.

@nurliebevolles Jein. In der Kassenpraxis bekommt JEDE Frau natürlich eine Wechseljahresberatung! Was halt so in einem 15-min-Termin so geht. Das ist ja durchaus ein Kernthema in der Gyn-Praxis. (Leider ist es aber auch wahr, dass viele KollegInnen da auch nicht immer firm drin sind, weil das in der Klinikausbildung natürlich NULL vorkommt!Man muss das als Ärztin schon selber wollen! Und da gibt es in der Niederlassung unterschiedliche Schwerpunkte. Was für die Frauen leider nicht gut erkennbar ist 😢)Aber wir sind uns ja einig, dass 15min meist nicht ausreichen, wenn all die Beschwerden auf all die Skepsis treffen, die zB zu Hormonen herrscht. Und dann noch die sehr individuellen Facetten der Wechseljahre…. 🙈 Ich kann in 15 min schon einen Abriss geben über die Therapieschemata, die möglichen Wirkstoffe, die verschiedenen Anwendungsarten, die Tricks, die möglichen Begleiterscheinungen oder Probleme…. 🤓 und wenn ich das im ICE-Tempo durchhechele, dann schwirrt uns der Kopf. 🤯 Aber es geht. Ich biete aber darüber hinaus interessierten Frauen eine 2-stündige persönliche Beratung an, die eben noch viel mehr umfasst als das unbedingt Notwendige. Da haben wir dann den Raum, über Naturheilkunde, Ernährung, Mikronährstoffe, Darmgesundheit, Bewegung, Psychohygiene, Glaubenssätze & Co zu sprechen. Und vor allem die ggfs auftretenden Heilungshindernisse zu thematisieren. Denn WISSEN tun wir Frauen viel, das Problem ist oft die UMSETZUNG. Und daran scheitern die meisten Therapieansätze. Wie viele Frauen bleiben zB einfach nicht dran mit dem Vaginalen Östriol, holen sich NICHT die Folgerezepte ab. Nach meiner Erfahrung liegt das daran, dass sie die Einordnung ins große Ganze nicht so verstehen, wenn ich das in 15 min durchhechele. Und dass sie am Ende zwar Rezepte mitnehmen, aber immer noch skeptisch sind. Und das dann doch lieber nochmal mit ihrer HP besprechen…. Die ihre Beratung ja nun auch nicht umsonst macht… Warum wittern Frauen bei Ärzten das große Absahnen, wenn sie zusätzliche Beratungsangebote machen und die HP sind ihre Rettung? Vl weil es eh KLAR ist, dass die HP Geld kostet und ärztl Behandlung wg der KK-Beiträge ja quasi selbstverständlich ist?

Claudia Sievers Frauenärztin München

Claudia Sievers arbeitet als angestellte Gynäkologin in einem ganzheitlichen Frauenarztzentrum in München. Dort hält sie reguläre Gyn-Sprechstunden ab für Patientinnen unabhängig von ihrer Versicherung. Sie kann dort auch Hormone über Kassenrezepte verschreiben. 
Da (vom Gesetzgeber)  in der Regelsprechstunde aber keine Zeit für ausführliche Beratungen vorgesehen sind (keine Abrechnungsmöglichkeit), bietet sie dort wenigstens als IgeL eine Einstiegsberatung zu den Wechseljahren als zubuchbare Option an. Aber auch 30 Minuten reichen nicht, um alle Aspekte der Wechseljahre zu berühren. Daher hat sie eine Privatsprechstunde in eigener kleiner Praxis gegründet. Dort bietet sie in der Praxis für Ganzheitliche Frauenheilkunde ein breites komplementärmedizinisches Spektrum an. Es reicht von manueller Therapie über Homöopathie, Naturheilkunde, Coaching bis hin zu Energiearbeit. Ihr Herzensprojekt ist die „Individuelle Wechseljahresbegleitung“. Sie wünscht sich, dass die Frauen sich ähnlich wie in der Schwangerschaft mit dieser Veränderung vertraut machen können. In der Schwangerschaft stehen Hebammen, Kurse, Ärzte, Geburtshäuser und Kliniken bereit. In den Wechseljahren fühlen sich die Frauen meist noch sehr alleine.