Wichtige Fragen zum Thema Wechseljahre - Ein Appell von Gynäkologin Dr. Kathrin Kern
Diese Fragen zu den Wechseljahren wünscht sich Gynäkologin Dr. Kathrin Kern von ihren Patientinnen.
Ich arbeite schon lange als Gynäkologin und durfte viele Frauen während wichtiger Lebensphasen und über Jahre begleiten.
In der letzten Zeit habe ich immer deutlicher realisiert, dass über die Vorgänge während der Wechseljahre und den Einfluss der Hormone auf die Gesundheit und das Wohlbefinden von Frauen erschreckend wenig Wissen vorhanden ist. Sehr verbreitet sind jedoch nach wie vor Fehlinformationen und Vorurteile.
Wenn ich z. B. anlässlich einer Jahreskontrolle die Wechseljahre anspreche, höre ich oft „Ach geht schon, ich möchte keine Hormone nehmen“ und das Thema ist für die Frau abgehakt. Dabei geht es um viel mehr als „Hormonersatz ja oder nein“, doch vermeiden nach wie vor viele Frauen generell das Thema.
Wechseljahre und Postmenopause bedeuten einschneidende Veränderungen in einem Frauenleben mit großen Auswirkungen auf Körper und Psyche – und alle Frauen sollten wissen, dass sie sich darüber informieren müssen!
Dafür setze ich mich ein.
Was mich fast nie eine Frau gefragt hat, aber jede Frau fragen bzw. wissen sollte:
- Was passiert während der Wechseljahre in meinem Körper?
- Welche Symptome können auftreten?
- Was sind die mittel- und langfristigen Folgen wenn die Hormonlevel absinken?
- Entstehen dadurch Gesundheitsrisiken oder kann mein Wohlbefinden beeinträchtigt werden
- Welche Maßnahmen kann ich selber für meine Gesundheit treffen?
- Was sind die Vor- und Nachteile einer HRT und Alternativen dazu?
Ich bin sehr froh, dass die Relevanz des Themas „Wechseljahre und danach“ endlich die notwendige Aufmerksamkeit bekommt und dass sich engagierte Frauen mit verschiedenem Background unermüdlich für Aufklärung und Wissensvermittlung einsetzen.
Dr. Kathrin Kern hat ihre gynäkologische Praxis in Horgen in der Nähe von Zürich.
10 Antworten
Ich lese immer gerne deine Newsletters! Aber heute frage ich mich, was das soll, die Fragen der Gynäkologin Dr. Kathrin Kern , ohne das ich die Antworte dazu bekomme? Darüber hast du doch schon geschrieben?? Ich brauche keine Werbung für Arztpraxen! Denn diesen Eindruck hat das ganze jetzt bei mir hinterlassen
Liebe Erica, es freut mich, dass du somebodytoldme liest. Danke auch für dein Feedback zu diesem Artikel hier.
Ich möchte eben auf deine Frage antworten: was soll dieser Post? Dazu muss ich ein bisschen ausholen. Als ich mich in 2019 mit dieser Plattform selbstständig machte, suchte ich den Austausch mit Gynäkolog:innen. Aber das war viel schwerer, als ich dachte. Ich habe sogar eine Freundin, die Gynäkologin ist, aber die wollte auf keinen Fall auf die Plattform. Das führte dazu, dass ich in 2020 einen verzweifelten Post auf Facebook veröffentlichte, bei dem ich fragte, ob es nicht irgendwo auf dieser Welt EINE Gynäkologin gäbe, die sich mal mit mir unterhalten wollte. Eine Bekannte führte mich dann zu Dr. Christina Enzmann und wir haben mit ihr eine sehr kompetente Gynäkologin, die hier die medizinische Leitung hat. Danach habe ich auch nicht mehr weiter gesucht. Ich freu mich aber heute in 2022 um so mehr, dass es Ärzt:innen gibt, die den Austausch mit mir suchen. Dahinter steckt die Motivation, etwas an der aktuellen Situation zu verbessern. Die aktuell viel gelesenen Bücher von Dr. Sheila de Liz und von Miriam Stein decken ja auch den Misstand in unserem Gesundheitssystem auf, den wir in Bezug auf die Wechseljahre haben. Wenn wir etwas verändern wollen, dann geht es deutlich besser, wenn wir es gemeinsam angehen. Und so habe ich mich sehr gefreut, als Dr. Kathrin Kern den Austausch mit mir suchte. Hier mal die Perspektive einer Gynäkologin aus der Praxis zu hören, finde ich persönlich hilfreich. Und ich habe nicht im Entferntesten daran gedacht, dass dies als Werbung herüberkommen könnte. Aber schon die Erwähnung eines Namens auf einer öffentlichen Plattform, ist natürlich eine Form von Werbung.
Wir haben in diesem Fall nur eine unterschiedliche Wahrnehmung über die zugrundeliegende Absicht dieses Artikels.
Danke für dein Feedback. Es ist für mich immer interessant, die unterschiedlichen Perspektiven aus der Community hier zu sehen.
Viele Grüße
Susanne
hm. Bin neu auf dieser Webseite – diesen Beitrag hab ich anders verstanden als Sie. Bei mir kommt das nicht als „Teaser“ für eine Praxis an, sondern als Anregung, bei der sowieso fälligen Gyn-Vorsorge gute Fragen zu stellen, weil die Ärztin die Fachfrau ist und mich schon ein paar Jahre kennt. Dann kommen hoffentlich auf mich persönlich zugeschnittene Antworten. Vielleicht stelle ich ja nicht alle Fragen auf einmal…
Ich finde es gut, die Perspektive einer Gynäkologin zu sehen, die sich den Dialog auf Augenhöhe wünscht. Oft genug bin ich bei Ärzten auf das Gegenteil gestoßen, wenn sie sich ungern auf detaillierte Fragen und deren Beantwortung einlassen wollen. Dieser Artikel hilft hoffentlich vielen Leserinnen, sich zu trauen, Fragen zu stellen und sich ggf. Nach einem:r neuen Mediziner:in umzusehen, wenn sie mit ihren Fragen nicht gut ankommt.
Liebe Susanne, ich bin für jede Erwähnung einer Frauenärztin, die sich gut mit dem Thema Wechseljahre auskennt, dankbar. Mein Freund- und Familieneskreis ist überall verstreut. Jedem empfehle ich deinen Newsletter. Dankbar für jede Heunadel im Heuhaufen, die du hier für uns teilst.
Liebe Kati, danke dir.
Liebe Susanne, ich weiß nicht warum, aber irgendwie ist mir nicht klar- obwohl ich schon so viel gelesen habe- wie lange eine HRT sinnvoll ist und wie sie dann beendet wird. Ausgeschlichen? Abgesetzt? Und kommt es dann nicht wieder zu denselben Symptomen wie zuvor? Und da die HRT ja so viele Vorteile hat- wäre sie dann auch für Frauen sinnvoll, die keine oder wenig Symptome haben?
Wenn das schonmal irgendwo beantwortet bzw. diskutiert wurde, wäre ich Dir sehr dankbar für einen Link.
Danke für Deine tolle Arbeit!
Herzlichst, Stephanie
Liebe Stephanie, hier kommt der Link wie gewünscht. Dr. Christina Enzmann beantwortet dort viele Fragen zur Hormon-Ersatz-Therapie. Herzliche Grüße, Susanne
In meiner Region sind Aerzte sowieso nicht zahlreich, Frauenaerzte haben den Schwerpunkt Schwangerschaft/Verhuetung/Krebsfrueherkennung. Ich waere froh, wenn ich Hinweise/Links auf spezialisierte Praxen oder Ambulanzen in Kliniken kuenftig erhielte. Man steht mit den Problematiken und Beeintraechtigungen in der Perimenopause/Menopause zwischen Stuhl und Bank beim Hausarzt, Orthopaeden (findet nichts), Endokrinologen, Gynaekologen und Dermatologen. Und sie ziehen nicht alle an einem Strang, wollen sich nicht untereinander verstaendigen- zum Wohle der Patientin. Daher bleibt ja nur informierte Hilfe zur Selbsthilfe ( Ernaehrung, Sport, Entspannung, Schlaf-App, Beratung), um bei ernsthaften Beschwerden gewappnet zu sein!
Liebe Stella,
danke für deinen Kommentar.
Magst du uns deine PLZ schicken? Wir führen eine Liste, vielleicht ist was für dich dabei.
Liebe Grüße
Susanne