Urologin Dr. med. nicole weirich klärt auf
Neulich fuhr ich mit meiner Mutter nach Gotha in die Praxis Lebenswandel von der Urologin Dr. med. Nicole Weirich. Meine Mutter hatte leider einen langwierigen Harnwegsinfekt und sie fühlte sich durch ihren Urologen nicht gut beraten. Hinzu kam, dass sie den Infekt aufgrund von Terminengpässen bei der Hausärztin und dem Urologen verschleppt hatte und sie sehr stark im Alltag eingeschränkt war. In den Nächten kam sie gar nicht mehr in den Tiefschlaf, weil sie so häufig auf die Toilette musste. Das war kein Zustand.
Jetzt begleiten meine Mutter Harnwegsinfekte schon sehr viele Jahre. Sie kommen und sie gehen, letzteres leider fast immer nur mit Antibiotika und den damit verbundenen Folgen.
Ich war froh, dass sich meine Mutter darauf einließ, mit mir den weiten Weg nach Gotha auf sich zu nehmen. Verrückterweise hatte ich dann noch die Idee, das Ganze mit der Bahn zu machen, was ich nicht noch mal wiederholen würde. Man muss schon zeitlich sehr flexibel, körperlich topfit und geistig blitzschnell sein, wenn man heutzutage Bahn fährt…
Meine Mutter erhielt von Dr. med. Nicole Weirich eine top Anamnese und Beratung. Der Keim wurde im Labor analysiert und wird aktuell mit einem Antibiotikum behandelt. Anders als in vorangegangenen Behandlungen erhielt meine Mutter aber auch Tipps, wie sie zukünftig Harnwegsinfekte möglichst vermeiden kann.
Sie wird jetzt täglich lokal eine Salbe mit Estriol anwenden, um die atrophen Zellen wieder aufzubauen. Ergänzend wird sie täglich ein Würfel Pessar einsetzen, um der abgesenkten Blase etwas entgegen zu setzen. So kann sich kein Restharn mehr bilden. Damit war es hoffentlich das letzte mal, dass meine Mutter von einem Harnwegsinfekt bzw. einer Blasenentzündung heimgesucht wurde. Ich wünsche mir, dass mehr Frauen mit urogenitalen Beschwerden so eine tolle Behandlung bekommen.
Warum müssen ältere frauen so häufig harnwegsinfekte erleben?
Meine eine Frage an Dr. med. Nicole Weirich: Warum müssen so viele ältere Frauen immer noch mit diesen häufigen Harnwegsinfekten leben? Wie müssten sie eigentlich behandelt werden, damit sie davon gar nicht betroffen sind?
Dr. med. Nicole Weirich: „Wir müssen bei den älteren Frauen aufpassen, weil die ja mit der Menopause schon sehr lange durch sind und je länger wir in der Atrophie sind, also sprich zu wenig Östrogen haben, um so mehr senkt sich der Beckenboden. Und es ist ein Problem, dass wir dann Restharn bilden. Das heißt: die Blase wird nicht mehr richtig leer und dadurch bilden sich gerne Infekte in der Blase, weil die Bakterien gar nicht richtig rauskommen können aus der Blase. Das ist so das Grundproblem, das heißt eigentlich sollte jede Frau in unserem unserem Alter – so ab 50 aufwärts – die Estriolsalbe bekommen. Alle ohne Ausnahme.“
Weiterführende Informationen
Untenrum gesund – Hilfe bei Beschwerden in der Bikini-Zone
Estrogen-haltige Vaginalcreme nach Brustkrebs: Kontraindiziert oder eine Option? deutsche-apotheker-zeitung.de