Die Kraft der Gemeinschaft: Wie der perimenopausalen Polterabend Frauen in den Wechseljahren unterstützt
Dies ist ein Gastbeitrag von Podcasterin Stephanie Hielscher „Fuenf zu Eins“, die neulich zu Gast beim PENG! war – dem perimenopausalen Polterabend von und mit Autorin und Journalistin Miriam Stein. Im Buch Die gereizte Frau* ermutigt Miriam Stein, dass wir alle doch auch unseren Übergang in diesem besonderen Ritual feiern könnten. Dieser Text ist so bereits in Stephanies Newsletter Eins zu Eins am 22. Oktober 2022 erschienen.
56 kleine Fenster auf meinem Bildschirm. 56 Frauen, 56 Lebensgeschichten und eine dieser Frauen erzählt die ihre ganz genau. Sie zeigt Dinge aus ihrem Leben in die Laptopkamera, teilt ihr Meilensteine.
Diese Frau ist Miriam Stein. Sie hat das Buch “Die gereizte Frau” geschrieben, in dem sie dem Mysterium der Menopause auf den Grund geht. Zusammen mit Susanne Liedtke, die sich mit ihrem wunderbaren Projekt “Nobody told me” um die gesundheitliche Seite der Wechseljahre kümmert, veranstaltet sie das Peng. Der erste menopausale Polterabend. Die Frauen, die dort zusammenkommen, teilen ihre Geschichten miteinander und geben sich gegenseitig Halt und Stärke. Und hier kann man ganz genau beobachten, wie durch Schwäche Stärke entsteht. Denn es wird viel geweint, es werden Tabus gebrochen und Geheimnisse geteilt. Das kostet Kraft und spendet Kraft. Jede Frau, die die Anstrengung auf sich nimmt ihre Geschichte zu teilen, bekommt von all den anderen Frauen ganz viel Kraft zurück. Und dann kann man beobachten, wie aus einer individuellen Geschichte eine universelle entsteht. Eine Frau sucht den Austausch, weil sie gerade Brustkrebs hat und findet eine andere Frau, die ihn schon zweimal erfolgreich bekämpft hat. Die beiden haben sich verbunden und stehen jetzt in Kontakt.
Eine andere Frau berichtet von ihrer Angst keine Lust mehr auf Sex zu haben, nachdem sie gerade erst nach jahrelangem Hormoneinfluss durch die Pille, ihre Lust wiederentdeckt hat. Sie ist verzweifelt aus Angst, diese nun wieder zu verlieren, weil sie langsam in die Perimenopause kommt. Nachdem sie ihre Geschichte teilte und so viele ermutigende Hinweise und vor allem Verständnis aus der Gruppe bekam, ging es ihr besser und hinter ihren Tränen formte sich langsam ein Lächeln, das zu einem lösenden Lachen wurde.
Was an diesem Abend passiert ist, hat mir so gut gefallen, weil die Einzelne ganz klar zu hören war und weil es die Gruppe war, die der Einzelnen geholfen hat. Und außerdem hatten wir einfach eine gute Zeit. Nicht nur schwer, sondern mit ganz vielen leichten Momenten. Ich wünsche mir, dass es solche Treffen bald auch “in Echt” gibt. Dass wir uns treffen und austauschen, dass wir gemeinsam lachen und weinen, dass wir uns helfen und Spaß haben.
Was denkt ihr? Seid ihr dabei?
Peng!
Das großartige Buch von Miriam gibt es hier*.
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