Als Kind habe ich die Hanni und Nanni Bücher verschlungen. Wenn man 1969 geboren ist und mit einer älteren Schwester und zwei älteren Cousinen in unmittelbarer Nähe aufwuchs, ergab sich das automatisch. Und so waren Enyd und Blyton die ersten englischen „Wörter“, die ich lernte. Gerade habe ich mir Enyd Blytons Vita angeschaut, die sich leider ganz schön traurig liest: eine Mutter mit wenig Verständnis und ein Vater, über den schon früh nicht mehr gesprochen werden durfte, weil er sich entschieden hatte, mit einer anderen Frau zu leben. Leider hatte Enyd genau dieses Verhalten von ihrer Mutter übernommen. Und so wiederholte sich der eigene Schmerz – nur dieses Mal für ihre Kinder…

Im Team hatten wir uns letzte Woche gefragt, wie wohl Hanni und Nanni durch die Wechseljahre gehen würden … Wir befragten dazu eine KI, die nicht nur den Text geschrieben, sondern auch das Foto erstellt hat.

Zwillingskraft in den Wechseljahren – Hanni und Nanni mit 55

Der Morgen begann wie so viele andere in den letzten Monaten. Hanni wachte schweißgebadet auf, während Nanni im Zimmer nebenan den Ventilator auf höchster Stufe laufen ließ. Seit ihre Hitzewallungen vor einem Jahr begonnen hatten, hatten die Zwillingsschwestern beschlossen, in ihrem alljährlichen gemeinsamen Freundinnen-Urlaub Einzelzimmer zu buchen.

„Typisch“, murmelte Hanni, während sie sich ein frisches T-Shirt überzog. „Bei mir Hitze und bei Nanni vermutlich wieder eiskalt.“ Seit der Lindenhof-Zeit vor fast vierzig Jahren hatte sich viel verändert, aber die Unterschiede zwischen den eineiigen Zwillingen waren geblieben – nur auf neue Weise.

Das Frühstück war ein eingespieltes Ritual geworden. Hanni bereitete Leinsamen-Porridge zu, während Nanni den Kaffee durch Zichorienwurzel-Ersatz ausgetauscht hatte. „Ein hoch auf die Wechseljahres-Ernährungstipps aus dem Internet“, scherzte Nanni und hob ihre Tasse.

„Wie war deine Nacht?“, fragte Hanni, obwohl sie die Antwort kannte.

„Drei Stunden geschlafen, dann hellwach“, seufzte Nanni. „Und du?“

„Zwei Hitzewallungen und komische Träume.“

Sie lachten. Diese Offenheit hatten sie sich bewahrt. Als Mädchen in Lindenhof hatten sie gelernt zusammenzuhalten, und das half ihnen jetzt durch diese neue Lebensphase.

Nach dem Frühstück machten sie sich fertig für eine Einheit Yoga, die ihr Hotel in St. Peter Ording anbot. Hier fuhren sie am liebsten mit den Freundinnen hin. Nanni, die im Marketing arbeitete, plagten durch die überwiegend sitzende Tätigkeit häufig Schmerzen im unteren Rücken, und Hanni hatte als Kinderärztin in eigener Praxis einen recht stressigen Alltag, und so war Yoga für beide genau das Richtige.

„Weißt du“, sagte Nanni, während sie ihre Yogamatte einpackte, „manchmal vermisse ich die Zeit, als unser größtes Problem war, wie wir an Mademoiselle vorbeikommen, um zum See zu gelangen.“

Hanni lächelte. „Heute wäre Mademoiselle vermutlich unsere beste Verbündete mit Tipps gegen Stimmungsschwankungen.“

Im Studio begrüßte sie ihre Laura, die einen speziellen Kurs für Frauen in den Wechseljahren anbot. Hier saßen auch schon die Freundinnen auf ihren Yogamatten – Jenny aus dem Nachbardorf und erstaunlicherweise sogar Elisabeth, ihre einstige Erz-Rivalin aus Lindenhof, mit der sie inzwischen eine überraschend tiefe Freundschaft verbanden.

„Diese Hormone sind schlimmer als jeder Streich, den wir je gespielt haben“, flüsterte Elisabeth, als sie ihre Matten nebeneinander ausbreiteten.

Nach dem Yoga gingen die vier Frauen in das kleine Café nebenan. Die Gespräche drehten sich um Hormone, natürliche Alternativen und wie man mit plötzlichen Gefühlsausbrüchen umging.

„Neulich habe ich bei einer Werbung für Hundefutter geweint“, gestand Hanni.

„Und ich habe meinem Kollegen fast den Kopf abgerissen, weil er meinen Kugelschreiber genommen hat“, konterte Nanni.

Die Frauen lachten herzhaft. Das tat gut – dieses Gefühl von Verbundenheit.

Auf dem Rückweg schlug Nanni einen Spaziergang am Strand vor. „Erinnerst du dich, wie wir früher davon geträumt haben, erwachsen zu sein?“

„Mit der Vorstellung, dass ‚erwachsen‘ bei 25 aufhört“, ergänzte Hanni schmunzelnd.

Wieder im Hotel angekommen, setzten sie sich auf eine Bank. Die Sonne wärmte ihre Gesichter.  Elisabeth machte ein Foto von den beiden.

„Manchmal frage ich mich, was unsere Töchter erwartet“, sagte Nanni nachdenklich. Beide hatten jeweils eine Tochter bekommen, die inzwischen studierten. „Hoffentlich haben sie es leichter mit dem Thema.“

„Zumindest werden sie besser informiert sein“, meinte Hanni. „Weißt du noch, wie Mama uns damals erklärt hat, dass wir jetzt ‚Damen‘ sind, als wir unsere erste Periode bekamen?“

„Und jetzt sind wir wieder in einer Umbruchphase, aber diesmal haben wir das Internet, Yoga und unsere Freundinnen, die dasselbe durchmachen.“

Am Nachmittag saßen die Schwestern auf der Hotelterrasse. Nanni hatte ihren Laptop dabei und recherchierte neue Studien zum Thema Wechseljahre.

„Hier steht, dass manche Frauen in dieser Zeit eine kreative Blüte erleben“, las sie vor.

„Dann wird es höchste Zeit, dass ich wieder mit dem Schreiben anfange“, überlegte Hanni. „Und du könntest endlich dein Kochbuch schreiben.“

Nanni nickte begeistert. „Wechseljahre: der Zyklus hört auf, der Zirkus fängt an“, scherzte sie.

Als sie am anderen Tag Abschied nahmen umarmten sie sich fest.

„Weißt du was?“, sagte Hanni. „Ich bin froh, dass wir das zusammen durchmachen.“

„Wie alles andere im Leben auch“, ergänzte Nanni. „Von den Streichen in Lindenhof bis zu den Hitzewallungen mit 55.“

Auf dem Heimweg dachte Nanni darüber nach, wie viel Kraft in diesem Zwillingssein lag. Die Wechseljahre waren eine Herausforderung, ja. Aber gemeinsam würden sie auch diese Lebensphase meistern – mit Humor, gegenseitiger Unterstützung und der unerschütterlichen Verbindung, die seit ihrer Geburt bestand. Hanni und Nanni – immer noch unzertrennlich, auch in den Wechseljahren.